Prof. Dr. Guido Pfeifer
Unter den vielfältigen Schriften, die aus der Zeit der Klassik des römischen Rechts überliefert sind, zählen die quaestiones („Untersuchungen“) zu den anspruchsvollsten, aber zugleich auch interessantesten Werken. Sie entstammen dem Rechtsunterricht, in dessen Rahmen die Juristen schwierige Einzelfragen anhand von realen oder fiktiven Fällen erörterten, aber auch die Ansichten anderer Rechtslehrer diskutierten und kritisierten. Der pädagogische Charakter der quaestiones zeigt sich nicht zuletzt darin, dass regelmäßig großer Wert auf die Begründung der Entscheidungen gelegt und das Wissen im Dialog unter Einbeziehung rhetorischer Elemente vermittelt wird. Im Seminar werden Quaestionentexte unterschiedlicher Autoren erörtert und analysiert. Das inhaltliche Spektrum reicht dabei von schuld- und sachenrechtlichen Problemen bis hin zu Fragen des rechtlichen Status von Sklaven sowie des Ehegüter- und Erbrechts. Besonderes Augenmerk gilt stets der exegetischen Methode im Umgang mit den Quellentexten.
11. April - 27. Juni 2023 jeweils am Dienstag |
um 18:00-20:00 Uhr (c.t.) |
im Raum RuW 4.101 |
Das Seminar ist auch für Studierende geöffnet, die die Zwischenprüfung noch nicht bestanden haben (§ 25 Abs. 2 StudPrüfO). Im Rahmen des Seminars kann eine Seminarleistung für den Schwerpunktbereich 3 sowie eine Teilleistung für die Zwischenprüfung erworben werden (§ 20 Abs. 3 StudPrüfO). Für den Erwerb eines Seminarscheins ist ein Seminarreferat von etwa 30 Minuten Dauer vorzutragen, das zusätzlich schriftlich auszuarbeiten ist.
Altsprachliche Kenntnisse werden nicht zwingend vorausgesetzt, sind aber herzlich willkommen.
Alle Unterlagen zum Seminar werden über die eLearning-Plattform OLAT zur Verfügung gestellt. Eine Eintragung in den OLAT-Kurs ist nur nach persönlicher Kontaktaufnahme mit Herrn Professor Pfeifer möglich.