Prof. Dr. Guido Pfeifer gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Neumann

Die Einordnung und Bewertung der aus dem alten Vorderasien der ersten drei vorchristlichen Jahrtausende überlieferten Texte, die mit einer gewissen Unbefangenheit als Staatsverträge bezeichnet werden können, ist bis heute noch nicht zu einem eindeutigen und abschließenden Ergebnis gekommen. Schwierigkeiten dabei rühren zum einen daher, dass mit einzelnen juristischen Aspekten der Texte die prinzipielle Frage nach der Existenz oder Nicht-Existenz eines antiken „Völkerrechts“ verbunden ist. Hinzu treten Probleme, die sich aus den Details der Inhalte als der Überlieferung ergeben.
Das gemeinsam mit dem Institut für Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Altertumskunde der Universität Münster veranstaltete interdisziplinäre Seminar widmet sich ausgewählten Staatsverträgen des Alten Vorderasien. Dabei wird jeder Text sowohl von juristischer als auch von philologischer Seite behandelt. Über die Beschäftigung mit der rechtshistorischen Thematik und ihrer Quellengrundlage hinaus erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf diese Weise Einblick in die Methodik der jeweils anderen Disziplin.

Leistungsnachweis für Nebenfachstudierende und Schwerpunktbereichsstudium (Grundlagen des Rechts sowie Europäisierung und Internationalisierung des Rechts) durch mündlichen Seminarvortrag von etwa 30 Minuten Dauer und anschließende schriftliche Ausarbeitung im Umfang von ca. 25 Seiten. Altsprachliche Kenntnisse  sind nicht zwingend vorausgesetzt, werden bei der Themenvergabe aber berücksichtigt. Fremdsprachenkenntnisse (Englisch, Französisch, Italienisch) sind hilfreich.