Erstmals Klaus Heyne-Preis zur Erforschung der Deutschen Romantik an der Goethe-Universität verliehen
Die in Oxford lehrende Literaturwissenschaftlerin Dr. Joanna Raisbeck erhält den mit 15.000 Euro dotierten Klaus Heyne-Preis, der nach dem Kinderarzt und Romantikkenner Prof. Dr. Klaus Heyne benannt ist. Der Wissenschaftspreis zur Erforschung der Deutschen Romantik wurde erstmals an der Goethe-Universität ausgeschrieben.
FRANKFURT. Sie
habe Karoline von Günderrode als bedeutende Intellektuelle und Literatin der
Frühromantik neu positionieren wollen, beschreibt die
Literaturwissenschaftlerin Joanna Raisbeck als ein wichtiges Ziel ihrer
Dissertation. Für die innovative Leistung ihrer Arbeit „Poetic Metaphysics in
Karoline von Günderrode“ ist die Romantikforscherin nun mit dem erstmals
vergebenen Klaus-Heyne-Preis ausgezeichnet worden. Die Wissenschaftlerin, die
Germanistik an der University of Oxford und an der
Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn studiert hat, erhält damit
15.000 Euro Preisgeld und die Möglichkeit, 2022 an der Goethe-Universität eine
internationale Fachtagung auszurichten.
Mit ihrer Studie leiste Raisbeck einen wegweisenden Beitrag zur
germanistischen Romantikforschung im Allgemeinen und zur bislang eher
stiefmütterlich behandelten Günderrodeforschung im Speziellen, begründet
Frederike Middelhoff die Entscheidung der Jury. Die Professorin für Neuere
Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Romantikforschung an der
Goethe-Universität gehört der Jury ebenso an wie die Professor:innen der
Goethe-Universität Katharina Boehm (Institut für England- und Amerikastudien),
Roland Borgards (Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik) und
Mechthild Fend (Kunstgeschichtliches Institut) sowie Dr. Aurelio Fichter der
Benvenuto Cellini Gesellschaft e.V. und Dr. Mareike Hennig vom Freien Deutschen
Hochstift Frankfurt.
Auf die Shortlist des Klaus Heyne-Preises gelangten neben Raisbeck
auch die kunstgeschichtliche Arbeit von Dr. Nina Amstutz („Caspar David
Friedrich. Nature and the Self“, Yale University Press 2020) sowie die
komparatistische Studie von Dr. Jana-Katharina Mende („Das Konzept des Messianismus
in der polnischen, französischen und deutschen Literatur der Romantik“; Winter
Verlag 2020).
Am 6. Oktober 2021 wird Joanna Raisbeck, deren Arbeit 2022 bei
Cambridge University Press erscheinen wird, feierlich geehrt. Der Preis wird
2023 zum zweiten Mal ausgeschrieben. Ermöglicht wurde er durch ein Vermächtnis
des Kinderarztes Prof. Dr. Klaus Heyne (1937–2017), dessen besondere
Leidenschaft der Kunst und Literatur der deutschen Romantik galt.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Frederike Middelhoff
Institut für Deutsche Literatur und Didaktik
Goethe-Universität
middelhoff@em.uni-frankfurt.de