Im Rahmen
des Kolloquiums werden verschiedene Themen der transnationalen Rechtsgeschichte
behandelt – also zu Rechtsgeschichten, die über nationale Rechtsräume
hinausgehen. Das Kolloquium wird von Studierenden aus Tel Aviv und Frankfurt am
Main als Diskutanten besucht. Vortragende sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
aus der ganzen Welt. Sie versenden vorab ein Paper aus ihrer aktuellen Forschung. Dieses wird in den Sitzungen
zusammengefasst und diskutiert.
Das Kolloquium hat auch das Ziel, die
Zusammenarbeit zwischen der Goethe-Universität und der Tel Aviv University zu vertiefen. Die beiden Universitäten kooperieren bereits seit 1984. Im
Dezember 2021 wurde diese Kooperation von den Universitätspräsidenten
bekräftigt. Rechtshistorisch ergänzen sich die Forschungen in Tel Aviv, an der
Goethe Universität und am Max-Planck-Institut in besonderer Weise. Studierenden
kann auf diese Weise ein Einblick in Themen und wissenschaftliche Arbeitsweisen
in unterschiedlichen Rechtskulturen gegeben werden.
Das
Seminar findet in englischer Sprache und im Online-Format statt. Die Grundlage
für die Vorträge und Diskussionen bilden englischsprachige Papers, die vorab
versendet werden (ca. 20 DIN A4-Seiten). Die Teilnahme an allen Sitzungen und
die Lektüre der Papers sind Voraussetzung für die Prüfung, die aus dem
Verfassen einer Arbeit (ca. 10 DIN A4-Seiten) zu einem der Papers sowie
mündlicher Beteiligung an den Diskussionen besteht.
Das Seminar wurde bereits in der
Vergangenheit erfolgreich durchgeführt. Im kommenden Semester bieten wir erstmals
den Studierenden beider Universitäten die Möglichkeit, im Tandem gemeinsam ein
Paper zu bearbeiten und Fragen vorzubereiten. Dies bedeutet, dass jeweils ein
Studierender aus Tel Aviv und eine aus Frankfurt am Main zusammen an einem
Projekt arbeiten und ihre Perspektiven und Fachkenntnisse kombinieren. Diese
Tandemarbeit soll den Austausch fördern und zu einem multiperspektivischen Verständnis
der transnationalen Rechtsgeschichte beitragen.
Das Kolloquium wird von Prof. Dr. Thomas Duve, Prof. Stefan Vogenauer (Goethe-Universität und Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie) sowie Prof. Dr. Leora Bilsky, Prof. Dr. David Schorr und Prof. Dr. Rachel Friedman (Tel Aviv University) geleitet.
Die Veranstaltung ist für die Schwerpunktbereiche 1, 3 und 4 geöffnet. Eine Vorbesprechung hat bereits stattgefunden, weitere Anmeldungen sind nicht mehr möglich.
Termine, Autoren und Themen
- jeweils von 19:00 Uhr s.t. bis 20:30 Uhr s.t. -
06.12.2023
Assaf Likhovski (TAU) Legal Nationalism and Ancient Indian Public Law
13.12.2023
Jan-Henrik Meyer (mpilhlt) European Community Environmental Law in the 1970s: Combatting Water Pollution
20.12.2023
Noga Morag-Levine (Michigan State University) England's Missing Boards of Health: The Medieval Beginnings of an Anglo-Continental Divergence
10.01.2024
Alon Jasper (TAU) Transforming a Polity into an Economy: The Five Nations and the Railroads, 1855-1894
17.01.2024
Raquel Sirotti (mpilhlt) State-like powers? Charter Companies and the production of knowledge of normativity in Mozambique (1891-1942)
24.01.2024
Egas Moniz Bandeira (FAU) Changing Legal Professions in China, Japan, and the Ottoman Empire in the long 19th century: Towards a Historical Comparison
31.01.2024
Aparna Balachandran (Delhi University) Religion, Law and Urban Governance: Subaltern Christians as Legal Subjects in Early Colonial South India
07.02.2024
Cristiano Paixão (University of Brasília) Transnational legal mobilization: repressive structures and networks of resistance in S. American dictatorships (1964-1988)
14.02.2024
Julia Moses (University of Sheffield) Harmonizing the Family? International Law, Cultural Norms and Marriage at the Turn of the Twentieth Century
21.02.2024
Sarina Kuersteiner (Union College) Whatever God Gives: Arabic and Judaeo-Arabic Rizq and Latin Resicum in Commercial Vocabulary, 1154-1164 CE