Lara, 5. Semester Jura

Mein Name ist Lara, ich bin 21 Jahre alt, halb italienisch und halb hessisch. Ich bin in der Nähe von Frankfurt geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen und nun studiere ich an der Goethe-Universität in Frankfurt, mittlerweile schon im 5. Semester.

Warum hast du dich für ein Jura-Studium entschieden?

Ich hatte nie geplant Jura zu studieren. Ich beneide die Menschen, die schon immer wussten, was sie studieren wollen. Bei mir was das nicht so. Ich habe keine Verwandten oder Bekannten, die Jura studieren und auch meine Eltern sind keine Akademiker. Konkret zu Jura gekommen bin ich durch eine Studienberatung. Also habe ich es probiert – und bin dabei geblieben und mehr als glücklich mit der Fügung meines Schicksals.

Braucht man Vorkenntnisse aus der Schule?

Definitiv nein. Alles was man braucht ist ein gesundes Maß als Allgemeinbildung. Ein bisschen Ahnung von Politik ist wichtig und erleichtert die Sache enorm. Aber selbst wenn man nicht so der Zeitungsleser ist – spätestens während des Studiums wirst du es dir angewöhnen und das ist dann immernoch rechtzeitig genug. Ich für meinen Teil hatte in der Oberstufe Leistungskurs Deutsch und Englisch und habe nicht das Gefühl, dass es besonders nützlich oder nutzlos war. Selbst wenn du also im Mathe-Leistungskurs bist oder warst macht das gar nichts.

Wie ist das Studieren auf dem neuen Campus?

Ich hatte das Glück, meine ganze Studienzeit auf dem neuen Campus Westend verbringen zu dürfen und bin froh und stolz, auf so einem schönen Campus studieren zu dürfen. Das ist nicht selbstverständlich. Durch den neuen Campus hat sich Vieles verbessert: Die Bibliothek ist wirklich gut, es kommt so gut wie nie vor, dass jemand keinen Sitzplatz bekommt, jeder Raum ist mit neuer Technik ausgestattet, die Mensa ist (und das wurde von auswärtigen Studenten bestätigt!) eine der Besten weit und breit, alle Toiletten sind sauber, und und und. Das sind viele kleine Dinge, die auch nicht zwingend Etwas über die Qualität der Lehre aussagen mögen, jedoch hat es einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das allgemeine Studienklima.

Muss man das Lernen selbst organisieren?

Ja. Denn Selbstorganisation, Selbstverantwortung und Disziplin sind neben dem fachlichen Wissen die wichtigsten Dinge, die die Uni dir beibringt. Natürlich ist das Ziel des Studiums, ein gut ausgebildeter Jurist zu sein. Aber soziale und persönliche Kompetenzen sind genauso wichtig. Am Anfang und vorallem nach den nett portionierten Lernhäppchen in der Schule mag das befremdlich sein. Aber man findet sich schneller in seine ganz eigene Organisationsstruktur rein, als man denkt. Keine Angst also! Und selbst wenn ihr euch mal überfordert fühlen solltet, gibt es Lerngruppen und Seminare, in denen ihr lernen könnt, wie man richtig lernt.

Welchen Rat würdest du jemanden geben, der überlegt, Jura zu studieren.

Mein wichtigster Rat: Lass dich nicht abschrecken! Lass dir von niemanden etwas einreden! Potenziellen Jurastudenten werden immer Horrorszenarien wie ein Matra vorgebetet -  ihr kennt vermutlich viele dieser Vorurteile. Mein Tipp: macht euch selbst ein Bild. Geht vielleicht mal in eine Vorlesung oder redet mit Jurastudenten. Überlegt selbst, wie ihr mit einem solchen Studium klarkommen würdet. Vielleicht seid ihr hellauf begeistert, vielleicht findet ihr auch heraus, dass Jura nichts für euch ist. Zu welchem Ergebnis ihr auch immer kommt, es ist wichtig, selbst zu dem Ergebnis zu kommen.

Und wenn es dann soweit ist, dass ihr angefangen habt, zu studieren hier mein zweiter Rat: Lasst euch nicht verrückt machen. Nicht von Kommilitonen, von Eltern, von Professoren und von Freunden. Versucht, einfach nur auf euch selbst zu hören. Denn euch solltet ihr am meisten vertrauen.

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