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„ÜberLebensKünstlerInnen. Gender, Ökologie, Ökonomie“ – eine Vortragsreihe des Cornelia Goethe Centrums
FRANKFURT. Frauen stehen weltweit immer noch auf der Verliererseite der wirtschaftlichen Entwicklung: Sieben von zehn Menschen, die permanent an Hunger leiden und nicht mal einen US-Dollar pro Tag zum Leben haben, sind Frauen und Mädchen. In Entwicklungsländern produzieren Frauen 80 Prozent der Grundnahrungsmittel, besitzen aber nur zehn Prozent der Anbauflächen. 70 Prozent der unbezahlten Arbeit weltweit liegt in Frauenhänden. In der Vorlesungsreihe des Cornelia Goethe Centrum „ÜberLebensKünstlerInnen. Gender, Ökologie, Ökonomie“ thematisieren Vertreterinnen der internationalen feministischen Politischen Ökologie lokale und globale Folgen von ökologischen und ökonomischen Ausbeutungsketten.
Außerdem stellen sie in den fünf Vorträge im Sommersemester auch Gegenbewegungen vor: Kollektive Frauenprojekte, die für sauberes Wasser sorgen, Wissenschaftlerinnen und Aktivistinnen, die sich für den Schutz natürlicher und humaner Ressourcen ein, Designerinnen und Künstlerinnen, die Projekte initiieren, damit Frauen in den Entwicklungsländern sich und ihre Familie ernähren und die Kinder in die Schule schicken können. Dabei geht es vor allem darum, über Versuche und Initiativen zu diskutieren, die sich bemühen, die Ausbeutungsketten aufzubrechen, den Klimawandel zu stoppen, die Biodiversität zu erhalten und ein gutes Leben für mehr Menschen zu ermöglichen. Wissenschaftlerinnen der internationalen feministischen Politischen Ökologie machen seit vielen Jahrzehnten im Rahmen inter- und transdisziplinärer Projekte auf die Folgen der globalen Ausbeutung der Frauen aufmerksam, diskutieren und initiieren Lösungswege.
Die öffentlichen Vorträge an der Goethe-Universität finden jeweils von 18 bis 20 Uhr im AfE-Turm auf dem Campus Bockenheim, 9. Stock, Raum 204 statt. Zum Auftakt spricht am 25. April (Mittwoch) die Diplom-Psychologin und ehemalige Berliner Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Adrienne Goehler, zum Thema „Nachhaltigkeit braucht Entschleunigung braucht Grundeinkommen“. „Mehr, besser, schneller ist nicht mehr“, so die Referentin, deshalb geht es ihr in einer Zeit der radikalen Umbrüche um „das Handlungsfeld Nachhaltigkeit, das Entschleunigung braucht, die am besten durch ein Grundeinkommen herzustellen ist.“ Goehler, die auch Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds war, plädiert für neue Handlungsfelder, „die künstlerisches, wissenschaftliches und Bewegungswissen verbinden, um an ihren Rändern andere Politiken herstellen zu können“.
Die Veranstaltungen im Sommersemester im Überblick:
Informationen: Prof. Dr. Verena Kuni und Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-22935 (Kuni), (069) 798-22055 / 22542 (Blättel-Mink), verena@kuni.org, B.Blaettel-Mink@soz.uni-frankfurt.de, Programm unter: www.cgc.uni-frankfurt.de/cgc-lehre-kolloq.shtml