Profilbereiche der Goethe-Universität werden durch internationale Expertise weiter geschärft
FRANKFURT. Drei Stiftungsgastprofessuren für Forschungsexzellenz sollen zukünftig die Profilbereiche der Goethe-Universität stärken. Mindestens ein Jahr lang forschen die international ausgewiesenen Wissenschaftler:innen im Bereich der Forschungsschwerpunkte „Dynamiken des Religiösen“ und „Robust Nature“ sowie EMTHERA, die verschiedenen universitären Profilbereichen zugeordnet sind. Neben dem bestehenden Exzellenzcluster CPI geht EMTHERA als eine von vier neuen Clusterinitiativen für die Goethe-Universität in der 2026 startenden Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ins Rennen. Die Stiftungsgastprofessuren werden von der Familie Hückmann gefördert, die die Universität privat und über das Pharmaunternehmen Merz auf vielfältige Weise unterstützt.
Im Rahmen ihrer Stiftungsprofessuren präsentieren sich die
renommierten Spitzenforscher:innen in einem Vortrag der Öffentlichkeit. Mit
einem Beitrag zum Thema
Jüdischer
Orientalismus zwischen Kolonialismus und De-Kolonialismus: Perspektiven und
Debatten,
am 1.
Juni, 18.15 Uhr im PA-Gebäude, Theodor-W.-Adorno-Platz 1,
stellt sich Yossef Schwartz vor, Professor für
mittelalterliche und frühneuzeitliche Geistesgeschichte am Cohn Institute for
the History and Philosophy of Science and Ideas an der Tel Aviv University.
Yossef Schwartz ist international anerkannter Philosophiehistoriker mit einer
seltenen Expertise an der Schnittstelle zwischen Philosophie, Geistesgeschichte
und Religionswissenschaft.
Sein Vortrag richtet den Blick auf die ambivalente Rolle, die
jüdische Intellektuelle zwischen europäisch-christlichen und orientalischen
Kulturen spiel(t)en, und zwar im Spiegel ihrer dramatischen Transformationen –
von Abraham Geigers Auffassung des historischen Verhältnisses von Judentum und
Islam über Franz Rosenzweigs Kritik des Islam bis hin zu den kulturellen
Konflikten in der gegenwärtigen israelischen Gesellschaft.
Schwartz forscht und lehrt an der Goethe-Universität im Kontext
des Buber-Rosenzweig-Instituts am Fachbereich Evangelische Theologie, am
Frankfurt-Tel Aviv Center for the Study of Religious and Interreligious
Dynamics sowie im Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“. Er unterstützt
den Profilbereich Universality & Diversity an der
Goethe-Universität, der sich der Erforschung religiöser, kultureller und sprachlicher
Vielfalt widmet.
…
Judith Frydman ist Professorin an der Stanford University
(Donald Kennedy Chair in the School of Humanities & Sciences and Professor
of Genetics) und wird ihre Expertise in die Exzellenzcluster-Initiative
EMTHERA einbringen. Sie ist eine ausgewiesene Wissenschaftlerin im Bereich
der zellulären Proteostase: Ihre Studien haben wichtige Einblicke in die
molekularen Mechanismen der zellulären Qualitätskontrolle von Proteinen
geliefert – Erkenntnisse, die bedeutend für neurodegenerative Erkrankungen und
Infektionen sind. Frydman hat mehrere Forschungspreise gewonnen und wurde 2018
in die American Academy of Art & Sciences aufgenommen. Ihre Zusammenarbeit
mit Wissenschaftler:innen der Profilbereiche „Structure & Dynamics of
Life“ und „Molecular & Translational Medicine“ wird eine
dauerhafte Kooperation mit dem Frydman Lab der Standford University etablieren.
Der
öffentliche Vortrag von Judith Frydman steht unter dem Thema
Molecular Origami: The TRiCky business of folding
proteins in the cell“
und
findet am 2. Juni, um 11 Uhr, auf dem Campus Riedberg im
Otto-Stern-Zentrum, Hörsaal H2 statt.
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Mit dem Forschungsschwerpunkt „Robust Nature“ zusammenarbeiten
wird Luisa Orsini, eine der weltweit führenden Wissenschaftler*innen im
noch jungen Bereich der evolutionäre Systembiologie, Umwelt-Omics (ein
Forschungsbereich zur Analyse der Gesamtheit ähnlicher Einzelelemente) und der
computergestützten Analyse umfassender genomischer Umweltdaten. Sie forscht und
lehrt als Professorin für evolutionäre Systembiologie und
Umwelt-Omics-Technologie an der Universität Birmingham, wo sie mit den
Biowissenschaften und dem Institut für interdisziplinäre Datenwissenschaft und
künstlicher Intelligenz (KI) verbunden ist. Außerdem ist sie Alan-Turing-Stipendiatin
am britischen Alan-Turing-Institut, dem nationalen Institut für
Datenwissenschaft und künstliche Intelligenz. Luisa Orsini, die die Bereiche
Biodiversitätsforschung, Planetary Health, Ökotoxikologie und Artificial
intelligence verbindet, wird gemeinsam mit Wissenschaftler:innen des Profilbereichs
„Biodiversity & Sustainability“ forschen.
Luisa
Orsini spricht am 13. Juni, um 17 Uhr zum Thema
„The time machine chronicles: resurrected crustaceans
and ghost DNA"
auf dem
Campus Riedberg, Hörsaal 1 des Biologicums, Max-von-Laue-Straße 13.
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/137675595
Bildtext: Die Stiftungsgastprofessorinnen für Forschungsexzellenz an der
Goethe-Universität Judith Frydman und Luisa Orsini sowie der
Stiftungsgastprofessor Yossef Schwartz (alle Bildrechte: privat)
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531p.barth@em.uni-frankfurt.de