Ausstellung in der Studiengalerie 1.357: Tony Cokes – Evil.13. (Triumph of Evil)
FRANKFURT. Vom 3. Mai bis zum 2. Juni 2023 präsentiert die Studiengalerie 1.357 das Video Evil.13. (Triumph of Evil, 2006) des US-amerikanischen Künstlers Tony Cokes. Cokes ist Professor für Moderne Kultur und Medien an der Brown University in den USA, seine Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt. Die Eröffnung findet am 3. Mai 2023 um 20 Uhr in der Studiengalerie, Raum 1.357 statt. Prof. Dr. Antje Krause-Wahl übernimmt die Begrüßung, in das Werk einführen wird Jeanne Nzakizabandi. Die Ausstellung ist vom 3.05.2023 bis zum 2.06.2023 im I.G.-Farben-Haus der Goethe-Universität, Raum 1.357 im 1. Stock, von montags bis donnerstags, 12 bis 17 Uhr, zu sehen.
Wenn
Völkermord geschieht, greift die internationale Gemeinschaft der Vereinten
Nationen ein. In Evil.13. (Triumph of Evil) gibt Tony Cokes Textpassagen
aus einer Pressekonferenz aus dem Jahr 1994 zu lesen, in welcher die damalige
Sprecherin des US-Außenministeriums Christine Shelly zum Genozid in Ruanda
befragt wird. Parallel zu den Textpassagen läuft die aggressive Musik der
Grunge Band Nirvana, die die Antworten Shellys musikalisch kommentiert. Shelly
weigert sich, das Wort Völkermord zu verwenden, um so die Verpflichtung der USA
und der Vereinten Nationen zu vermeiden, militärisch zu intervenieren. Die
systematische Vernichtung der Tutsi in Ruanda geschah vor Augen der Weltöffentlichkeit.
Bereits während der deutschen und später belgischen Kolonialherrschaft führte
die Bevorzugung der Tutsi als führende Elite zu Spannungen zwischen der
Mehrheit der Hutu und der Minderheit der Tutsi.
Tony
Cokes Videoessay verzichtet bewusst auf visuelle Darstellungen des
Völkermordes, wie sie in den Medien zu finden waren. Die diplomatische Sprache
wird von einer aggressiven Musik begleitet, die den Grundton einer Politik
bildet, die sich den Folgen der Kolonialpolitik entzieht.
Tony
Cokes (*1956, Richmond, Virginia, USA) lebt und arbeitet in Providence, Rhode
Island. 2022 hatte er seine erste Einzelausstellung in Deutschland Fragments,
or just Moments im Haus der Kunst und im Kunstverein München. Darin setzte
er sich mit den kulturellen Propagandastrategien des NS-Regimes und der
visuellen Identität der Olympischen Spiele 1972 in München auseinander.
Ausstellung in der
Studiengalerie 1.357:
Tony Cokes: Evil.13.
(Triumph of Evil)
Bis zum 2.06.2023
im I.G.-Farben-Haus
der Goethe-Universität, Raum 1.357 (1. Stock),
von montags bis donnerstags, 12 bis 17 Uhr.
Die
Studiengalerie 1.357 ist eine Kooperation des Städel Museums, des MMK
Museum für Moderne Kunst Frankfurt und des Forschungszentrums für Historische
Geisteswissenschaften und der Goethe-Universität. Sie realisiert pro Jahr vier
Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst.
Kontakt: Franka Marlena
Schlupp, Studiengalerie 1.357. franka.schlupp@em.uni-frankfurt.de; http://studiengalerie.uni-frankfurt.de/13.html
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de