Goethe-Universität tritt dem Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE bei
Die Cybersicherheit von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat schützen und Bedrohungen abwehren – das ist das Ziel von ATHENE, dem Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit. Nun wirkt die Goethe-Universität durch ihre Forschung und Entwicklung an Europas größtem Forschungszentrum für Cybersicherheit mit.
FRANKFURT. Nahezu
jedes Unternehmen wird Opfer von IT-basierten Angriffen. Zudem werden die
Angreifer immer professioneller, hat der Branchenverband der deutschen
Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom ermittelt. Das Nationale
Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE bündelt bereits die
Cybersecurity-Aktivitäten verschiedener Spitzenforschungseinrichtungen. Neuerdings
verstärkt und ergänzt die Goethe-Universität die Cybersicherheitsforschung von
ATHENE.
Schwerpunktthemen der Cybersicherheitsforschung an der
Goethe-Universität sind System- und Netzwerksicherheit, sichere Identitäten,
datenschutzfreundliche Technologien und die rechtlichen Fragestellungen zu
IT-Sicherheit und Datenschutz.
„Weltweit steigt die Zahl der Cyberattacken deutlich an. Laut
Bitkom wird allein deutschen Unternehmen 2022 ein Schaden von über 200
Milliarden Euro durch Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage entstehen – und
auch auf staatlicher Ebene sehen wir uns nicht erst seit dem Krieg in der
Ukraine zunehmend mit neuen Bedrohungslagen konfrontiert“, erklärt Prof.
Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. „Das Nationale
Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE der
Fraunhofer-Gesellschaft adressiert aktuelle und zukünftige Herausforderungen
durch anwendungsorientierte, innovative Spitzenforschung zur Verbesserung der
Cybersicherheit und des Privatsphärenschutzes über alle Lebensbereiche und
kritische Infrastrukturen hinweg. Mit ihrem ATHENE-Beitritt ergänzt die
Goethe-Universität Frankfurt durch ihre Kompetenzen im Bereich der
Rechtswissenschaften, Medizin und Finanzwissenschaften hervorragend die bestehende
Expertise und wird die Beratungskompetenz sowie Innovationskraft dieses
einzigartigen Kooperationsmodells weiter vorantreiben.“
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff ergänzt: „Das
innovative Kooperationsmodell von ATHENE bietet uns einzigartige Möglichkeiten, die Herausforderungen einer zunehmend
digitalen Welt zu erforschen und auch Lösungen und Antworten für Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik zu entwickeln. Der Beitrag der Goethe-Universität liegt
dabei besonders auf System- und Netzwerksicherheit, auf Sicherheit von
Hochleistungsrechnen sowie Datenschutz und rechtlichen Aspekten der
Cybersicherheit. Außerdem sehen wir ATHENE als bedeutendes Element für den
weiteren Ausbau des Standorts Rhein-Main, der in der IT-Sicherheit
international führend ist.“
Im ATHENE-Board wird die Goethe-Universität vertreten durch Prof.
Dr. Haya Shulman, die im Februar dieses Jahres auf eine LOEWE-Spitzenprofessur
für Cybersicherheit an das Institut für Informatik der Goethe-Universität
berufen wurde. Sie leitet die Abteilung Cybersecurity Analytics and Defenses am
Fraunhofer-Institut SIT in Darmstadt und koordiniert den Forschungsbereich
Analytics Based Cybersecurity am Nationalen Forschungszentrum für angewandte
Cybersicherheit ATHENE. Direktor von ATHENE ist Prof. Dr. Michael Waidner,
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT) und
Professor an der TU Darmstadt, einer Partnerin der Goethe-Universität in der
Strategischen Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU).
Das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit
ATHENE ist ein Forschungszentrum der Fraunhofer-Gesellschaft, an dem die
Fraunhofer-Institute für Sichere Informationstechnologie (SIT) und für
Graphische Datenverarbeitung (IGD), die Technische Universität Darmstadt, die
Hochschule Darmstadt und nun auch die Goethe-Universität mitwirken. Mit mehr
als 600 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, darunter 50
Professorinnen und Professoren, ist ATHENE das größte Forschungszentrum für
Cybersicherheit in Europa und die führende wissenschaftliche
Forschungseinrichtung in Deutschland. In rund 100 Forschungsprojekten in
aktuell 13 Forschungsbereichen widmet sich ATHENE den wichtigen
Herausforderungen der Cybersicherheit für Gesellschaft, Wirtschaft und Staat.
ATHENE arbeitet mit führenden Forschungseinrichtungen aus der ganzen Welt;
besondere Beziehungen unterhält das Forschungszentrum mit Israel, wo es
gemeinsam mit der Hebräischen Universität in Jerusalem die
Fraunhofer-Innovationsplattform für Cybersicherheit betreibt.
ATHENE ist ein auf Dauer eingerichtetes Forschungszentrum der
Fraunhofer-Gesellschaft und wird vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
(HMKW) gefördert. Im Jahr 2022 betrug die Förderung rund 23 Mio. Euro.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Haya Shulman
Fachbereich Informatik und Mathematik
Cybersicherheit
Goethe-Universität
Robert-Mayer-Str.
10
60486
Frankfurt am Main
shulman@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR
& Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de