Befragte der „Universität des 3. Lebensalters“ an der Goethe-Universität sehen viele Vorteile des virtuellen Lehrbetriebs, betonen aber auch die Bedeutung des ‚realen‘ Campuslebens.
FRANKFURT. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie wurden auch die Veranstaltungen der „Universität des 3. Lebensalters“ an der Goethe-Universität nur noch im virtuellen Modus durchgeführt. Hat diese Digitalisierung nun die Akzeptanz der Studienangebote, die sich vor allem an ältere Erwachsene richten und bis zum Beginn der Pandemie nur in Präsenz durchgeführt wurden, verändert? Eine Befragung der U3L-Studierenden, an der sich 57 Prozent der im Sommersemester 2021 eingeschriebenen Studierenden beteiligt haben, zeigt: Die Akzeptanz digitaler Veranstaltungen ist überraschend hoch, man weiß vor allem die örtliche und zeitliche Flexibilität zu schätzen. Eine Mehrheit der Befragten (61 Prozent) wünscht sich für die Zukunft aber beides: Präsenzveranstaltungen und digitale Veranstaltungen.
„Die
Befragten schätzen die Flexibilität und den Komfort, die ihnen das digitale
Studienangebot bietet. Sie berichten mehrheitlich, dass es ihnen gut gelingt,
in den Online-Modus einzusteigen und ihre Lernprozesse an die neuen Medien
anzupassen“, erklärt Silvia Dabo-Cruz, Geschäftsführerin der Universität des 3.
Lebensalters. So hätten Befragte angegeben, dass sie durch die entfallende
Fahrtzeit an mehreren Tagen an Veranstaltungen teilnehmen können. Die
Entfernung spiele keine Rolle mehr. Gerade in den Zeiten des harten Lockdowns
sei der virtuelle Besuch in der U3L zugleich auch ein wichtiges Tor zur Welt
gewesen, hätten Teilnehmende der Befragung berichtet. Gleichzeitig werde aber
auch angemerkt, dass direkte Begegnungen mit Lehrenden und Studierenden und das
Campusleben fehlten. „Für die Zukunft denken wir daher an ein Studienangebot,
das Online- und Präsenzlehre kombiniert“, sagt Silvia Dabo-Cruz. „Denn auch
wenn digitale Veranstaltungen eine hohe Akzeptanz erfahren und es sogar eine
neue Studierendengruppe außerhalb der Rhein-Main-Region gibt, die die U3L nur
aus der Ferne kennt, so bleibt die Attraktivität von Präsenzveranstaltungen
bestehen.“ Letzteres gelte umso mehr, als man auch jene Stammhörer*innen der
U3L, die sich von der Online-Lehre aufgrund unterschiedlichster Umstände nicht
angesprochen fühlten, gerne wieder dabeihätte.
Die
Universität des 3. Lebensalters ist eine Bildungsinstitution an der
Goethe-Universität. Angesprochen sind insbesondere ältere Erwachsene, die sich
in Seminaren, Vorlesungen, Arbeitsgruppen innerhalb eines akademischen Rahmens
mit Fragen der Wissenschaft und Bildung auseinandersetzen und an der eigenen
Weiterbildung arbeiten wollen. Darüber hinaus wird Gelegenheit zur
Auseinandersetzung mit Fragen des Alterns, des höheren Alters und zur Teilnahme
an gerontologischen Forschungsprojekten gegeben.
Mehr
zu den Ergebnissen der Umfrage: https://www.uni-frankfurt.de/102709372/Blitzumfrage