Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ über ein deutsch-beninisches Projekt zur Pilzwelt Westafrikas
Pilze gibt es buchstäblich überall. Doch nur knapp fünf Prozent aller Pilzarten weltweit sind wissenschaftlich beschrieben. Wie ein deutsch-beninisches Forschungsteam neue Pilzarten entdeckt, lokal bekannte Arten erstmals wissenschaftlich beschreibt und erste Züchtungserfolge wertvoller Speisepilze erzielt, darüber berichtet die aktuelle Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität zum Thema „Perspektive Afrika“.
FRANKFURT. Pilze
enthalten viel Eiweiß, D-Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Dies weiß die
Pilzforscherin Prof. Meike Piepenbring von der Goethe-Universität. Zusammen mit
ihrem Kooperationspartner Prof. Nourou Yorou von der Université de Parakou in
Benin hat sie ein Forschungsprojekt zur wissenschaftlichen Erfassung von Pilzen
in Westafrika gestartet. Ihr Ziel ist es nicht nur, in der Welt der Fungi
wissenschaftliches Neuland zu betreten und die Artenlisten der Pilze
umfangreich zu erweitern.
Weil Speisepilze so hochwertige Lebensmittel sind und als
Fleischersatz dienen können, hat das deutsch-beninische Forschungsteam ein
Zuchtprogramm aufgelegt und bereits erste Erfolge erzielt. Wenn die Verfahren
ausgereift und patentiert sind, sollen Landwirte vor Ort kostenlose Lizenzen
erhalten. „Damit wollen wir die wirtschaftliche Selbstständigkeit insbesondere
von Frauen und Jugendlichen fördern. Unser Ziel ist es, Arbeitslosigkeit,
Ernährungsunsicherheit und extreme Armut in den ländlichen Gemeinden von Benin
zu verringern“, berichtet Yorou in „Forschung Frankfurt“.
In weiteren
Artikeln der aktuellen Ausgabe von „Forschung
Frankfurt“ geht es etwa darum, welche Rolle Schweinezähne bei der Entdeckung
von Frühmenschen-Fossilien in Malawi gespielt haben, wie sich China und Afrika
gegen den Westen solidarisieren oder warum der Filmmarkt Nigerias zu einem der
größten der Welt wurde. Andere Beiträge zeigen, wie Literaturwissenschaftler in
Simbabwe das offizielle Geschichtsbild geraderücken, dass Tunesien trotz Krisen
über eine ungeheure wirtschaftliche Innovationsstärke verfügt und wie deutsche
Sammlungen zu beiderseitigem Nutzen mit afrikanischen Partnern kooperieren
können.
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (2/2021) kann von
Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de.
Alle
Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation,
Telefon 069 798-12498, Fax
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