Ist Jura was für mich?

1. LESEKOMPETENZ UND AUSDRUCKSFÄHIGKEIT

Rechtswissenschaft ist ein lese- und schreibintensives Studienfach. Gerichtsurteile, Gesetzestexte, Kommentare, Fachliteratur, Zeitungsartikel – alle möglichen Textsorten werden Ihnen während des Studiums begegnen, denn das Medium des Rechts ist die (geschriebene) Sprache. Daher ist es wichtig, dass man gerne und viel liest und Freude daran hat, Texte intensiv zu bearbeiten und bis auf die kleinsten Details zu analysieren, um das Geschriebene zu hinterfragen. Aber nicht nur fremde Texte stehen im Mittelpunkt: Sie müssen auch selbst in der Lage sein, sich in der deutschen Sprache verständlich und fehlerfrei auszudrücken. Wenn Sie noch in anderen Sprachen gerne formulieren und diskutieren, ist das ein zusätzlicher Vorteil, aber keinesfalls Pflicht. Insbesondere brauchen Sie auch kein Latinum!

2. PROBLEMBEWUSSTSEIN

Haben Sie schon immer eine Gabe dafür gehabt, schwierige Fragen auf den wesentlichen Inhalt konzentrieren zu können? Dann bringen Sie eine wichtige Fähigkeit für das Studium der Rechtswissenschaft mit. Probleme zu erkennen, richtig einzuordnen und zu analysieren macht einen essentiellen Bestandteil des juristischen Handwerkszeugs aus. Da das Recht alle Bereiche des Alltags durchdringt, gleicht kaum ein Fall einem anderen. Deshalb sind eine schnelle Auffassungsgabe und ein Gespür für Probleme notwendig, um sich in neue Fälle und Aufgabenstellungen einarbeiten und entsprechende Lösungen bzw. Argumentationen entwickeln zu können.

3. FREUDE AM LERNEN

Im Gegensatz zu einem hartnäckigen Vorurteil geht es bei der Rechtswissenschaft nicht darum, Paragraphen auswendig zu lernen. Sie müssen nämlich nicht wissen, was in einem Gesetz steht, sondern nur wo die betreffenden Informationen zu finden sind. Ganz ohne Lernen gelingt dies natürlich nicht! Im Studium gilt von Anfang an, dass Sie den Stoff der Vorlesungen und Seminare selbstständig nachbereiten müssen. Wie viel Zeit Sie zusätzlich zu den Veranstaltungen einplanen sollten, hängt maßgeblich von Ihrem eigenen Lernverhalten und Ihrer Motivationsfähigkeit ab. Wer Freude am Lernen hat, bleibt dabei leichter am Ball!

4. SYSTEMATISCHES UND LOGISCHES VERSTÄNDNIS

Jeder Rechtsspruch braucht eine Begründung. Diese muss nachvollziehbar aufgebaut sein und mit überzeugenden Argumenten aufwarten können. Ein systematisches und logisches Verständnis ist daher nicht nur für die Anwendung bestimmter Gesetze auf konkrete Fälle wichtig, sondern auch in der Formulierung eigener Texte und Positionen. In der Schule mag es bisher wenige Möglichkeiten gegeben haben, das abstrakte Denken auf eine solche Weise zu trainieren – vielleicht die Knobelaufgabe in Mathe oder die Wahrscheinlichkeitsrechnung? Eine politische Diskussion im PoWi-Unterricht, in welcher es darum ging, die eigene Position argumentativ darzulegen? – im Studium der Rechtswissenschaft wird diese Arbeits- und Denkweise aber zu Ihrem ständigen Begleiter.

5. GEDULD, DURCHHALTEVERMÖGEN UND FLEIß

Jedes Studium erfordert ein hohes Maß an Disziplin. Sie sind nun selbst für Ihre Lernerfolge verantwortlich und müssen sich Ihre freie Zeit selbst einteilen. Da sich die Rechtswissenschaft unmittelbar mit der Organisation und Grundlage des menschlichen Zusammenlebens beschäftigt, mag ihr Umfang zunächst einschüchtern. Wer aber Geduld beweist und sich durch Fleiß sowie Durchhaltevermögen auszeichnet, wird mit einem spannenden und abwechslungsreichen Arbeitsgebiet belohnt. Denn wer behauptet, Rechtswissenschaft sei trocken, der hat das Fach offensichtlich nicht studiert.

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