Projekte

laufende Forschungsprojekte:

Edition von Max Webers Dissertation Geschichte der Handelsgesellschaften nach südeuropäischen Quellen

Projektleiter:
Prof. Dr. Gerhard Dilcher

Mitarbeiter:
PD Dr. Susanne Lepsius

Kurzbeschreibung:
Das Vorhaben dient der Edition der Frühschrift (Dissertation) Max Webers "Zur Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter nach südeuropäischen Quellen" (Stuttgart 1889), im Rahmen der Max Weber-Gesamtausgabe (MWG I/1) sowie einiger kleinerer Arbeiten zum Thema aus der Anfangszeit von Webers wissenschaftlicher Tätigkeit. Das Fehlen dieser Edition stellte eine Lücke der weit gediehenen Gesamtausgabe dar. Sie soll die juristischen/rechtshistorischen Anfänge von Max Webers wissenschaftlichem Weg beleuchten.

Das Projekt wurde von 2001-2004 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft freundlicherweise finanziell unterstützt. Die Drucklegung wird im Jahr 2007 erfolgen.

 

Frühe angelsächsische Rechtssprache

Projektleiterin:
Dr. Daniela Fruscione

Kurzbeschreibung:
Thema dieses Projekts ist das Recht Englands während der angelsächsischen Herrschaft, also im Zeitraum zwischen der Eroberung des keltischen Britanniens durch die germanischen Völker der Angeln, Sachsen und Jüten um die Mitte des 5. Jahrhunderts und seiner normannischer Eroberung im Jahre 1066. Das angelsächsische Recht nimmt insbesondere deshalb eine hervorragende Stellung innerhalb der germanischen leges ein, weil es im Unterschied zu den Volksrechten auf dem europäischen Festland in einer germanischen Sprache geschrieben ist. Nach der Begegnung mit der lateinischen Schriftkultur haben die angelsächsischen Könige Gesetze erlassen, in denen zwei Ebenen zu erkennen sind: Eine Ebene der Verschriftlichung des alten Gewohnheitsrechts, das die Belange einer archaischen Gesellschaft regelte, und die zweite des neuen Rechts, das Sonderfälle regelte, in denen sich die dynamische Entwicklung der englischen Gesellschaft wiederspiegelt. Die Untersuchung des angelsächsischen Rechts im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation ist das Vorhaben dieser Arbeit, die das Ziel verfolgt, einen Beitrag zur Diskussion über germanisches Recht sowie Ursprung und Werdegang der Mittelalterlichen Rechtskultur insgesamt zu leisten.

Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft freundlicherweise finanziell unterstützt.

 

abgeschlossene Forschungsprojekte: Tagung über „Germanische Stammestraditionen, Volksrechte und Rechtsgewohnheiten – Ein Beitrag zur Begründung der mittelalterlichen europäischen Rechtskultur?“

Projektleiter:
Prof. Dr. Gerhard Dilcher

Mitarbeiter:
Dr. Eva-Marie Distler

Kurzbeschreibung:
Im Gegensatz zur klassischen Lehre ist die Frage eines Beitrages der germanischen Völker zum mittelalterlichen europäischen Rechtsdenken heute bezweifelt und umstritten. Nach einem Seminar an der Universität Frankfurt/Main im Sommersemester 2001 wollte der Antragssteller diese Frage in den Mittelpunkt einer Tagung von etwa 30 Rechtshistorikern, Historikern, Philologen (und möglichst auch Ethnologen) stellen. Ein offener, sozial- und kulturwissenschaftlich begründeter Rechtsbegriff sollte zugrunde gelegt und quellennah unter klaren analytischen Fragestellungen für verschiedene Völker (Franken, Langobarden, Angelsachsen u.a.) untersucht werden. Das Wechselspiel zwischen neuen Fragen und Ansätzen und einer kritischen Quellenanalyse für bestimmte Stammes- (Volks-)traditionen versprach Einsichten jenseits der bisherigen Fronten. Eine darauf aufbauende Wirkungsgeschichte kann zu einer Neugewichtung der Faktoren für die Entstehung der europäischen Rechtskultur des Ersten Mittelalters (6. bis 12. Jahrhundert) führen. Ziel der Tagung war zunächst die Bildung eines Meinungsstandes, als zweiter Schritt auf dieser Grundlage Planung einer Publikation unter Beteiligung aller Tagungsteilnehmer.

Die Tagung fand vom 17. bis 20. Juni 2004 in Fürstenfeldbruck im Veranstaltungsforum der Kester-Haeusler-Stiftung, Kloster Fürstenfeldbruck statt.

Es ist ein Tagungsband erschienen:
     Gerhard Dilcher / Eva-Marie Distler (Hrsg.):
     Leges – Gentes – Regna.
     Zur Rolle der germanischen Rechtsgewohnheiten und lateinischer Schrifttradition
     bei der Ausbildung der frühmittelalterlichen Rechtskultur.
     Berlin 2006, 640 Seiten.

Das Projekt wurde von der Gerda-Henkel-Stiftung und der Kester-Haeusler-Stiftung freundlicherweise finanziell unterstützt.

 

Kontakt

Anschrift:
Theodor-W.-Adorno-Platz 4

60629 Frankfurt am Main

Campus Westend:
Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Raum RuW 4.103

Telefon: +49-69-798-34325

E-Mail:Dilcher@jur.uni-frankfurt.de

Sprechstunde:
Die Sprechstunde findet dienstags zwischen 15.00 und 16.00 Uhr in Raum RuW 4.103 statt. Während der Semesterferien vereinbaren Sie bitte per e-mail einen Termin.